Wenn man regelmäßig bei Jazz is back zu Gast in Groznjan ist, kommt einem vieles vertraut vor. Kenne ich schon. Denke ich. Aus vergangenen Tagen. In diesem Jahr steht eine Formation auf der Bühne, die außergewöhnliche Musik macht. Mimika. Mit ihrem Werk Altur Mur. Was soviel wie „Tempel des Meeres“ heißt. Ein Cross-over-Projekt, das viele Stilrichtungen des Jazz vereint. Und die Zuhörer, so ist zu lesen, auf eine Reise zur verlorenen Seele der Mittelmeerregion mitnehmen soll. Eine Mixtur aus Balkan-Klängen und Brass-Sound.
Mak Murtić, Arrangeur und Taktgeber von Altur Mur, versucht, ein bisschen das Gefühl in Worte zu fassen, dass er hat bei der Musik. Und von dem er hofft, dass es auf das Publikum überspringt. Ein Wechselspiel der Rhythmen, die im Mittelmeerraum zu Hause sind. Die Idee dazu hatte er, als er für einige Zeit auf der Kvaner-Eiland Krk lebte. Das Libretto dazu schrieb die Sängerin Marta Kolega. Eine Reise durch die Inselwelt Kroatiens. Des Lebens dort, der Menschen, Sprachen und Blicke auf das facettenreiche Dasein, das hier spürbar ist.
Es ist eine Art philosophische-musikalische Odyssee, die von Bigband und den drei Sängerinnen in ein fulminantes Spektakel eindringlicher Sounds gepackt wird. Was Ohren für ungewöhnliche Tonsätze verlangt. Es braucht eine kleine Weile, bis man begreift, was da vor sich geht. Was einen an Mimika und Altur Mur so einfängt. Es sind die mal leiseren, vor allem aber die bestimmten und treffsicheren Passagen, die sich da aneinanderreihen. Die die Vielfalt der Klänge zu einer Welt wundersam gefühlvoller Harmonie werden lassen.

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