Man weiß nicht so recht, wo der Altersstarrsinn aufhört und der Altersschwachsinn beginnt. Wenn man freilich die Avancen von Papst Franziskus gegenüber Russland betrachtet, ist das auch fast schon egal. Reden sollte man darüber, ob man – wenn man schon über 80 nur noch schwerlich hinters Lenkrad sollte, und wenn ja, nur nach wiederholter Prüfung der Fahrtüchtigkeit – noch Chef des Vatikan sein muss. Denn auch der Katholizismus und sein Oberhaupt im Diesseits sind vor den Tücken weltlicher Herausforderungen nicht gefeit.
Anders als mit – bestenfalls – altergeprägten Wesenzügen ist jedenfalls nicht zu begreifen, was den Papst dazu bewegt haben mag, dieser Tage dem großen Russland das Wort zu reden. Gewiss, die Institution der katholischen Kirche hatte mit ihrem missionarischen Eifer schon immer einen Hang zu imperialistischer Kriegsführung. Und das Aufleben des monarchistischen Erbes durch seinen Staatsverwalter Putin mag die Synapsen im Oberhirten-Hirn verdreht haben. Aber das PR-Team wäre hier besser zuvor als hernach eingeschritten.
Ein besseres Team in Sachen Russland-Liebe sollte sich auch der Oberbürgermeister von Freiberg zulegen. Oder der OB sollte mal im Vatikan anfragen, inwieweit sich nicht gemeinsame Sache machen ließe. Freiberg featuring Rom gewissermaßen. Das wäre für den Papst nur ein schwache, aber immerhin eine Flankierung. Und für den Oberhirten von Freiberg eine irgendwie denkbare Aufwertung. Wenngleich von vermutlich kurzer Halbwertzeit. Denn soviel Idiotie kann im allgemeinen Diskurs zum Russland-Ukraine-Konflikt nicht von Dauer sein.


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