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Kroatische Kuss Attacke

Was spanische Sportsfreunde können, können kroatische Außenminister schon lange. Frauen zeigen, wer Herr im Haus ist. Und wer, weil er das ist, machen kann, wohin ihn gerade mal Lust und Laune treiben. Die Rede ist von Außenminister Gordan Grdlic Radman. Und seinem offenbar dringenden Bedürfnis, der deutsche Außenministerin Annalena Baerbock aus dem Stegreif näherzukommen. Und ihr am Rande eines Treffens der europäischen Ressort-Kolleg:innen zu zeigen, was der Kroate im Zuge seines seit Urzeiten auf dem Balkan eifrig erprobten Temperaments so kussmäßig drauf hat.

Er wisse gar nicht, wo das Problem ist. Wir grüßen einander immer herzlich, das ist eine herzliche Annäherung unter Kollegen, ließ er jene wissen, die wissen wollten, wie er zu diesem Wissen komme. Irgendwie scheint das bei Annalena Baerbock nicht angekommen zu sein. Die sichtlich überrumpelt ihren Kopf und mit ihm Wange und Mund wegdrehte. Oder der Herr Außenminister hat da aus dem EU-Knigge irgendetwas in den falschen Hals gekriegt. Was sich dann aus persönlichem Vergnügen aus dem falschen Hals zu den Lippen vorgewagt hat.

Die kroatische Frauenrechtlerin Rada Boric jedenfalls hat von dieser herzlichen wie angeblich üblichen Haltung auch noch nichts gehört. Gleichwohl fand sie die stürmische Attacke erstmal harmlos höchst unangemessen. Und musste sich via Medien indirekt aufklären lassen, dass man, nicht Mann, gewaltsames Küssen von Frauen auch Gewalt nennt, oder nicht? So die Worte der früheren Regierungschefin von Kroatien, Jadranka Kotor. Was ein Licht drauf wirft, wie wenig weit das Frauenrechtlertum mitsamt seinen Protagonistinnen in Kroatien bislang gediehen ist.

Aus eigener Erfahrung darf ich sagen, dass mich der kroatische Außenminister Radman mit seiner Mann-Frau-Herangehensweise nicht wirklich überrascht. Denn ich erlebe die Sitten in dem Land, in dem ich einige Zeit im Jahr verbringe, häufig durchaus als gepflegt rüpelhaft. Was mich zu dem Schluss kommen lässt, dass Herr Radman, der nicht weiß, wo die Probleme liegen, auch nicht weiß, warum er umgehend zurücktreten sollte. So bleibt es an den Frauenrechtlerinnen, ihm, vielleicht langsam in Fahrt gekommen, in Zagreb einen entsprechenden Empfang zu bereiten.

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