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Sinnlose Ukraine Strategie

Deutschland könnte: Ausweisen, auffordern, appellieren. Wen, an wen? Die vielen ukrainischen Männer, die hier Unterschlupf suchen. Aber eigentlich wehrfähig sind, zum großen Teil jedenfalls, und wehrpflichtig, wie ihr Präsident Selenskyi, der Held in Grün, sagt. Tausende Mütter bitten seit Kurzem, wenn schon nicht der Krieg gegen Russland endet, darum, doch wenigstens ihren Männern und Söhnen eine Pause von der unverrückbaren Front zu gönnen. Sie für eine Weile gegen frische Soldaten auszuwechseln. Aber wie soll das gehen, wenn, wie der Freitag schreibt, über 200tausend Männer in bestem Futter in Deutschland und über 600tausend Männer in europäischen Staaten insgesamt schauen, wie sie dem Kampf entgehen können, der vermutlich auch in diesem unvermindert andauern wird.

Das quasi Desertieren könnte, sollte man nichts von Kriegen halten und sich Kriegen auch nicht opfern wollen, weil sie, siehe Russland-Ukraine, keinen Millimeter weiterführen, schon gar nicht in Richtung einer tragfähigen Lösung, in Ordnung sein. Wenn wir aber, wie unsere inzwischen dem Martialismus aufgeschlossene Bundesregierung, auf militärische Unterstützung in einem aussichtslosen Gefecht setzen, warum sollten sich dann nicht die, die wir unterstützen, bei der Verteidigung auch Europas, wie es heißt, allesamt bewähren müssen? Was sollen die rüstungspolitischen Milliarden-Hilfen, wenn wir die, die Russland niederringen sollen, verstecken helfen? Was ist das für eine, schon simplen Geistern auffallende, krude Haltung?

Entweder der Kampf der Ukraine mit ihrem Frontmann Seleskyi, der sich, wenn es sein muss, schon mal gemeinsam mit seiner ihn verzierenden Frau in Siegeszuversicht zeigt, ist gerecht, nahezu zwingend, auch im Interesse der europäischen Unversehrtheit und Demokratie. Dann ist es auch zwingend, dass sich alle ukrainischen Männer im wehrfähigen Alter in die Schützengräben werfen. Oder der Krieg ist, zumal jetzt, da der Traum von einer erfolgreichen Abwehr Russlands mit seinem verbrecherischen Diktator Putin an der Spitze erstmal ausgeträumt scheint, keine Platzpatrone wert. Dann macht es Sinn, Deserteuren Schutz zu bieten, aber zugleich auch alles an militärischer Hilfe einzustellen, die ohne breite soldatische Phalanx eher nutzlos ist.

Es geht, kurz gefasst, um ein Einmaleins nachvollziehbarer Strategie(n). Was den Krieg Russlands gegen die Ukraine und umgekehrt betrifft, ist es um schnöde gedankliche Rechenarten auf Seiten der Bundesregierung freilich nicht gut bestellt. Weder beim Kanzler, noch bei seiner Außenministerin, der in diesem Fall auch nicht das Feministische hilft, noch beim Verteidigungsminister, der die Armee gegen einen Feind hochrüsten möchte, der nur sehr hypothetisch, aktuell gar nicht vor der Tür steht. Aber Schaulaufen gehört seit jeher zum Portfolio unglaubwürdiger Politik. Wo sind die vielen Berater in den Ressorts, die das ihren Dienstherrn und -frauen spiegeln? Dass soviel Unsinn kaum zu verkraften ist. Schon gar nicht, wenn der Unsinn Milliarden verschlingt.

Wenn man nicht völlig blauäugig ist, wundert einen das Ganze nicht. Es ordnet sich in die Widersprüchlichkeiten ein, die seit jeher und immer gravierender die geopolitischen Manöver der Bundesregierung(en) kennzeichnen. Wir tauchen auf und tauchen ab. Wir schlagen zu und verkrümeln uns. Wir helfen Menschen und lassen sie allein. Manchmal geschieht dies hintereinander (wie in Afghanistan, Syrien, Mali), bisweilen gleichzeitig (wie im Russland-Ukraine-Krieg). Unsere Regierenden irrlichtern durch die Krisen der Welt, dass man sich fragen muss, wie sie in dem ganzen Wirrwarr eigentlich stets den Weg nach Hause finden. Wo ihre Umfragewerte umgekehrt proportional zu ihrem Aktionismus in den Keller sinken. Und jenen Auftrieb geben, die das Land endgültig ruinieren wollen.

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